Nissan trennt sich von Uchida – Planungsvorstand wird neuer Chef

Yokohama (Reuters) – Bei Nissan kommt es zu einem Wechsel in der Führungsetage.

Der bisherige Planungsvorstand Ivan Espinosa wird am 1. April neuer Chef des japanischen Autobauers, wie Nissan am Dienstag mitteilte. Er löse Makoto Uchida an der Spitze des Unternehmens ab. “Der Wechsel war nötig und angemessen”, sagte Verwaltungsratschef Yasushi Kimura mit Verweis auf die derzeitige Situation bei Nissan und das schwierige Branchenumfeld. Damit enden wochenlange Spekulationen über die Nachfolge von Uchida, der wegen schleppender Geschäfte und der geplatzten Fusion mit dem heimischen Rivalen Honda unter Druck stand. Ob diese Gespräche nun wieder auf den Tisch kommen, blieb zunächst unklar.

Derweil stellte der scheidende Chef neue Kooperationen in Aussicht. “Wir prüfen neue Möglichkeiten von Partnerschaften aus verschiedenen Blickwinkeln und ziehen verschiedene Optionen in Betracht”, sagte Uchida. Sein Nachfolger wollte sich zu Spekulationen über mögliche Gespräche mit Honda nicht äußern.

Espinosa ist seit 2003 bei Nissan und hat einen Großteil seiner Karriere in Mexiko verbracht und auch Erfahrungen in Südostasien und Europa gesammelt. In seiner aktuellen Position als Planungsvorstand ist er seit April 2024. “Ich denke, es ist ein gutes Signal, dass Nissan dem Produkt eine höhere Priorität einräumen will”, sagte Christopher Richter, Auto-Analyst bei CLSA. “Die Marke Nissan hat lange Zeit keine klare Richtung gehabt und für nicht wirklich viel gestanden.”

Mitte Februar war ein möglicher Zusammenschluss von Nissan und Honda gescheitert. Die beiden japanischen Autobauer sagten ihre Fusionsgespräche ab. Bei einem Zusammengehen wäre der viertgrößte Autokonzern weltweit entstanden – nach Toyota, Volkswagen und Hyundai. Ursprünglich wollten sich Nissan und Honda bis Ende Januar einigen, doch die Gespräche hatten sich länger hingezogen.

(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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