DIHK-Umfrage: Digitalisierung von Unternehmen kommt nur langsam voran

Berlin (Reuters) – Die Digitalisierung in deutschen Unternehmen kommt nur langsam voran.

Das geht aus einer groß angelegten Umfrage unter mehr als 5000 Firmen aller Branchen und Größen hervor, die die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am Dienstag in Berlin vorstellte. “Die Unternehmen schwimmen mit, kommen aber nicht vor die Welle”, sagte DIHK-Experte Volker Treier zu Journalisten. Der Verband forderte von der nächsten Bundesregierung – vermutlich aus Union und SPD – bessere Rahmenbedingungen. Dazu gehörten ein eigenes Digitalministerium, weniger Bürokratie und ein beherzter Ausbau der Glasfasernetze.

Der Umfrage zufolge wird Digitalisierung von Unternehmen nur selten als Innovationsmotor gesehen. 66 Prozent nennen als Hauptmotiv, ihre Arbeitsprozesse effizienter gestalten zu wollen. 65 Prozent erhoffen sich durch Digitalisierung Kostenersparnisse. Als größte Herausforderungen betrachten Betriebe fehlende Zeit (60 Prozent), zu hohe Komplexität (54 Prozent) und Sonderkosten (42 Prozent). Weitere Hürden sind Sicherheitsrisiken sowie ein Mangel an IT-Fachkräften.

“Die Digitalisierung der Unternehmen hängt maßgeblich davon ab, wie schnell Glasfasernetze bis in die Gebäude ausgebaut werden und moderne Mobilfunknetze flächendeckend verfügbar sind”, so Treier. Der Netzausbau halte aber nicht mit den steigenden Anforderungen der Unternehmen Schritt. “Besonders Cloud-Lösungen und Künstliche Intelligenz führen zu einem immer größeren Bedarf an Bandbreite. Hier brauchen wir dringend eine Beschleunigung des Netzausbaus.”

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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