Wachstum von Zara-Mutter Inditex ausgebremst – Aktie unter Druck

Arteixo (Reuters) – Nach dem teils rasanten Wachstum der vergangenen Jahre warnt die Zara-Mutter Inditex vor einem Abflauen der Nachfrage nach seiner Mode.

Vor allem in den USA – dem zweitgrößten Markt für Inditex nach Spanien – könnte der Textilkonzern mit seinen Marken Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti und Bershka auf eine schwächere Nachfrage treffen, erklärte Konzernchef Oscar Garcia Maceiras am Mittwoch gegenüber Analysten. Der Handelskrieg mit China, Mexiko und Kanada hemmt die ohnehin verhaltene Konsumlaune der US-Verbraucher. Maceiras erklärte dazu: “Das aktuelle Umfeld ist hinsichtlich der Zölle schwer vorherzusagen.”

Er relativierte allerdings das jüngst verzeichnete geringere Wachstum des Branchenprimus vor H&M und verwies auf die hohen Vergleichswerte des Vorjahres. “Wir sind zuversichtlich, was unsere Leistung im kommenden Jahr angeht”, sagte er. Inditex habe ein “starkes Engagement für profitables Wachstum.”

Der Umsatz von Inditex stieg von Februar bis 10. März währungsbereinigt um vier Prozent, verglichen mit einem Wachstum von elf Prozent im Vorjahreszeitraum. Um die Analystenprognose von 8,8 Prozent Wachstum für das erste Quartal zu erreichen, müsse der Umsatz noch deutlich zulegen, kommentierte Bernstein-Analyst William Woods.

An der Börse kamen die Aussichten nicht gut an: Die Aktie notierte 7,5 Prozent niedriger. “Inditex kann seinen Umsatz nicht mehr so ​​schnell steigern, wie wir es gewohnt waren”, erklärte Xavier Brun, Portfoliomanager bei Trea Asset Management mit Sitz in Madrid, das Anteile an der Gruppe hält. “Aber die Marktreaktion ist übertrieben.” Inditex investiere massiv in die Logistik und wird dadurch seine Effizienz steigern, auch wenn der Konsum in den kommenden Quartalen sinken würde.

INDITEX TREIBT EXPANSION VORAN

Die Modefirma plant für dieses Jahr Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro für die Modernisierung von Filialen, Technologie und die Verbesserung seiner Online-Plattformen. Der Einzelhändler, der weltweit in 214 Märkten vertreten ist, will noch in diesem Jahr seine ersten Filialen im Irak eröffnen. Die auf jüngere Käufer ausgerichtete Marke Bershka wird in Schweden eingeführt, und die Sport- und Freizeit-Marke Oysho wird erstmals in den Niederlanden und Deutschland eröffnen.

Im Ende Januar beendeten Bilanzjahr 2024 erzielte Inditex Rekordwerte: Die Erlöse stiegen währungsbereinigt um 10,5 Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um 8,9 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro zu und der Nettogewinn um neun Prozent auf 5,9 Milliarden. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 1,68 Euro je Aktie erhalten, neun Prozent mehr als im Vorjahr.

(Bericht von Helen Reid, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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