Zürich (Reuters) – Das Schweizer Parlament hat am Mittwoch ein neues Regierungsmitglied gewählt.
Der Lokalpolitiker Martin Pfister der Partei Die Mitte zieht am 1. April in den siebenköpfigen Bundesrat ein. Der Historiker und Gesundheitsminister des wohlhabenden zentralschweizer Kantons Zug ersetzt Viola Amherd, die im Januar ihren Rücktritt angekündigt hatte. Welches Ministerium Pfister in der Koalitionsregierung übernimmt, entscheiden die Minister in den kommenden Tagen. Die meisten Experten gehen davon aus, dass der frühere Milizoberst von Amherd das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport übernimmt.
Nach zahlreichen Rücktritten von hochrangigen Offizieren sowie dem Direktor des Nachrichtendienst, Beschaffungsproblemen und einem Korruptionsfall beim staatlichen Rüstungskonzern Ruag steckt das Verteidigungsministerium in einer Krise. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges will die Schweiz ihre Armee aufrüsten. Über die Finanzierung des Ausbaus besteht aber keine Einigkeit. Zudem ist in dem neutralen Land eine Auseinandersetzung über die Auslegung der Neutralität und mögliche Waffenlieferungen entbrannt.
(Bericht von Oliver Hirt.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)