Gewinn bei Daimler Truck sinkt – Sparprogramm in Europa

Frankfurt (Reuters) – Die schwache Konjunktur und eine vor allem in Europa zögerliche Nachfrage haben das Ergebnis des Lkw-Herstellers Daimler Truck belastet.

Der bereinigte Betriebsgewinn schrumpfte 2024 im Vergleich zum Rekordjahr 2023 um 15 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Freitag mitteilte. Unbereinigt betrug das Minus 31 Prozent. Die Rendite im Industriegeschäft sank um einen Prozentpunkt auf 8,9 Prozent. Daimler-Chefin Karin Radström hat ein Sparprogramm aufgelegt, das die jährlichen Kosten allein in Europa bis 2030 um mehr als eine Milliarde Euro drücken soll.

Radström sprach von einem soliden Ergebnis. Das Nordamerika-Geschäft und die Bussparte brachten eine starke Leistung, während Europa und Asien mit Nachfragerückgang herausfordernd waren. Mercedes-Benz Trucks, das Europa-Geschäft, erlitt einen Gewinneinbruch um 35 Prozent bei 20 Prozent weniger Absatz. Vor allem der deutsche Markt war schwach, das führte zu Unterauslastung der Werke. Der Konzernumsatz sank um drei Prozent auf 54 Milliarden Euro, der Auftragseingang um zwei Prozent. Im vierten Quartal kamen jedoch 15 Prozent mehr Bestellungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum herein dank einer Erholung in Europa und Asien.

“Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass wir noch besser werden können, und wir sind entschlossen, unser Potenzial noch stärker auszuschöpfen”, erklärte Radström. Im Juli will sie eine überarbeitete Konzernstrategie auf einem Kapitalmarkttag in den USA vorstellen. “Insgesamt erwartet Daimler Truck ein operativ stabiles Jahr 2025 im Vergleich zu 2024”, erklärte der Dax-Konzern weiter. Das operative Ergebnis soll um fünf bis 15 Prozent steigen. Den Umsatz erwartet Daimler auf oder leicht unter Vorjahr mit einer Spanne von 52 bis 54 Milliarden Euro, die bereinigte Marge des Industriegeschäfts soll zwischen acht und zehn Prozent rangieren. Mögliche weitere Belastungen im China-Geschäft und Restrukturierungskosten seien dabei nicht berücksichtigt.

Das Ergebnis je Aktie sank um ein Fünftel auf 3,64 Euro, Die Dividende für 2024 soll dennoch wie im Jahr davor 1,90 Euro je Papier betragen. Von LSEG befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 4,04 Euro gerechnet.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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