Neu-Delhi (Reuters) – Die VW-Tochter Skoda plant in Indien trotz einer milliardenschweren Steuernachforderung die Produktion von E-Fahrzeugen.
“Es ist immer noch unser Wille und unsere Strategie, ein Joint Venture zu gründen, um in Indien noch stärker zu sein”, sagte Skoda-Chef Klaus Zellmer am Freitag. Sollte die Suche nach einem lokalen Partner scheitern, werde der tschechische Autobauer selbst Geld in die Hand nehmen und in dem Land investieren. “Wir können sehr innovative und kosteneffiziente Lösungen für batterieelektrische Fahrzeuge anbieten, und das ist auch unser Plan für Indien.”
Skoda leitet seit 2018 die Indien-Strategie von Volkswagen. Auf dem Subkontinent sieht sich der Konzern einer Steuerforderung von 1,4 Milliarden Dollar gegenüber. Das südasiatische Land erließ im September einen entsprechenden Bescheid und warf dem Unternehmen darin vor, seit 2012 zu wenig an Einfuhrzöllen gezahlt zu haben. Das Unternehmen habe fast vollständige Autos in zerlegter Form importiert und im Land montiert. Um von niedrigeren Zollsätzen zu profitieren, habe VW diese Einfuhren als Einzelteile deklariert. Indien erhebt auf fertige Auto-Bausätze einen Zoll von 30 bis 35 Prozent, auf Einzelteile sind es fünf bis 15 Prozent. VW hat gegen den Bescheid der Behörden Klage eingereicht. Dem Autobauer droht eine Zahlung von insgesamt 2,8 Milliarden Dollar, wenn er den Rechtsstreit verliert.
(Bericht von Aditi Shah, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)