Europäische Halbleiter-Branche fordert “Chips Act 2.0”

Amsterdam (Reuters) – Europäische Chip-Hersteller und -Zulieferer rufen nach zusätzlichen staatlichen Hilfen zur Stärkung der heimischen Industrie.

Der “Chips Act 2.0” solle sich allerdings nicht auf die Förderung von Halbleiter-Fabriken konzentrieren, sondern auf die Entwicklung neuer Chip-Designs oder Materialien, teilten die Branchenverbände Esia und Semi Europe nach einem gemeinsamen Treffen am Mittwoch mit. Entsprechende Vorschläge wollten sie demnächst der europäischen Technologie-Kommissarin Henna Virkkunen unterbreiten.

Esia und die Niederlande, die Heimat des weltgrößten Chipindustrie-Ausrüsters ASML, trommeln seit längerem für einen “Chips Act 2.0”. Das bisherige, 2023 verabschiedete Förderprogramm sollte 43 Milliarden Euro für die Chip-Branche bereitstellen, um die Abhängigkeit Europas von Importen aus den USA und Asien zu verringern. Die erhoffte Ansiedlung von Fabriken zur Produktion hochmoderner Prozessoren blieb bislang jedoch aus. So liegen die Pläne für die “Megafab” von Intel in Magdeburg auf Eis.

Die EU-Kommission hat ihre weiteren Pläne für die Halbleiter-Industrie bislang nicht offengelegt, allerdings unter anderem eine Lockerung der Regulierung signalisiert. Außerdem stellte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen 200 Milliarden Euro zur Förderung Künstlicher Intelligenz (KI) in Aussicht.

(Bericht von Toby Sterling und Nathan Vifflin; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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