Volkswagen gewinnt in Europa und Amerika an Fahrt – China schwächelt

Berlin (Reuters) – Europas größter Autobauer Volkswagen hat vor der Einführung der US-Autozölle ein Absatzplus geschafft.

In Nordamerika setzte der Konzern, zu dem neben der Kernmarke Volkswagen auch Audi und Porsche gehören, im ersten Quartal 4,4 Prozent mehr Fahrzeuge ab. Allein auf dem Hauptmarkt USA legte der Absatz nach Angaben vom Mittwoch um 6,6 Prozent zu, weil Lieferungen vor dem Imkrafttreten der Zölle erhöht wurden. Seit vergangener Woche gelten Autozölle in den USA von 25 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der US-Markt ab dem zweiten Quartal einen Dämpfer erleidet.

Weltweit lieferte Volkswagen 2,13 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 1,4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. In Westeuropa legte der Volkswagen-Absatz um drei Prozent zu, in Zentral- und Osteuropa um 7,9 Prozent. Auch in Südamerika liefen die Geschäfte besser als vor Jahresfrist. In China bekommt der Konzern dagegen die zunehmende Konkurrenz heimischer Hersteller zu spüren, vor allem bei Elektroautos. Insgesamt wurden in der Volksrepublik 644.000 Fahrzeuge ausgeliefert, das sind 7,1 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Ein Sprecher sagte, mit dem Rückgang sei gerechnet worden. Volkswagen habe stets deutlich gemacht, dass Profitabilität die oberste Priorität für Volkswagen sei. Zudem würden bei wichtigen Elektro-Modellen wie dem ID.3 und dem ID.4 X gerade neue Versionen auf den Markt gebracht, die in den kommenden Monaten für steigende Absatzzahlen sorgen dürften.

Deutlich aufwärts ging es bei den Elektroautos: Ihr Anteil stieg von sechs auf zehn Prozent. In Europa wurden gut doppelt so viele Elektroautos ausgeliefert. Mit einem Marktanteil von rund 26 Prozent sei Volkswagen deutlicher Marktführer in Europa. Auch die Aussichten seien gut: Die Auftragseingänge für Elektroautos seien um 64 Prozent gestiegen. Einschließlich der Verbrenner hat das Unternehmen derzeit Aufträge für fast eine Million Autos in den Büchern stehen, das sind 29 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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