Türkische Polizei nimmt zwei regierungskritische Journalisten fest

Ankara (Reuters) – In der Türkei sind am Donnerstag zwei regierungskritische Journalisten festgenommen worden.

Wie aus einem Gerichtsdokument hervorging, stehen die Festnahmen bei einer morgendlichen Razzia in Istanbul im Zusammenhang mit Vorwürfen der Bedrohung und Erpressung. Ein Strafgericht hatte demnach einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnungen der Reporter erlassen und die Beschlagnahmung von Computern, Festplatten und Mobiltelefonen genehmigt. Die beiden Journalisten, Timur Soykan und Murat Agirel, arbeiten für den Nachrichtensender Halk TV, der Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisch gegenübersteht. Sie sind in der Türkei für ihre investigativen Recherchen bekannt.

Soykan und Agirel haben mehrere Bücher über mutmaßliche Beziehungen zwischen der Mafia und staatlichen Institutionen geschrieben. Sie waren bereits in der Vergangenheit wegen ihrer Berichterstattung ins Visier der Justiz geraten. Zuletzt für Schlagzeilen gesorgt hatte die Festnahme des Erdogan-Rivalen Ekrem Imamoglu, der laut Innenministerium von seinen Aufgaben als Bürgermeister von Istanbul entbunden wurde. Imamoglu werden Korruption und die Unterstützung einer Terrorgruppe vorgeworfen. An dem Vorgehen der türkischen Behörden gab es Kritik auch aus dem Ausland.

(Bericht von Ece Toksabay, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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