Frankfurt (Reuters) – Die kurzfristigen Inflationserwartungen von Unternehmen im Euroraum haben einer Umfrage der Europäischen Zentralbank zufolge leicht abgenommen.
Im Median – der Wert in der Mitte der Umfrageergebnisse – rechneten Unternehmen nun auf Jahressicht mit einer Inflationsrate von 2,9 Prozent, teilte die EZB am Montag mit. Das ist ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte verglichen mit der vorangegangenen Umfrage von Ende 2024. Auf Dreijahressicht sowie auf Fünfjahressicht liegen die Inflationserwartungen weiterhin bei 3,0 Prozent.
Die EZB befragt turnusmäßig Unternehmen in der Euro-Zone zu ihren wirtschaftlichen Erwartungen. Die Ergebnisse liefern den Währungshütern wichtige Erkenntnisse zur Konjunkturentwicklung. Die Umfrage fand diesmal zwischen dem 20. Februar und dem 21. März statt. Rund 11.000 Unternehmen nahmen daran teil.
Den Ergebnissen zufolge rechnen die Firmen zudem damit, dass sich das Lohnwachstum leicht abschwächen wird, angetrieben von nachlassendem Preisdruck bei den Dienstleistungen. Auf Jahressicht gingen die Firmen nunmehr von einem Anstieg der Löhne um 3,0 Prozent aus. In der vergangenen Umfrage hatten sie noch mit einem Lohnwachstum von 3,3 Prozent gerechnet. Das Lohnwachstum war zuletzt einer der stärksten Inflationstreiber in der 20-Länder-Gemeinschaft.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)