Finanzminister bekräftigt Vorbehalte gegen Commerzbank-Übernahme durch Unicredit

Berlin (Reuters) – Ungeachtet der Zustimmung des Kartellamtes zur Erhöhung der Unicredit-Anteile an der Commerzbank hat die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung einer Übernahme des Frankfurter Instituts durch die italiensche Großbank bekräftigt.

“Die Bundesregierung unterstützt die auf Eigenständigkeit ausgerichtete Strategie der Commerzbank und die im Februar bekannt gegebenen ambitionierten finanziellen Ziele”, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Dienstag in Berlin. “Die Bundesregierung hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie ein unabgestimmtes und unfreundliches Vorgehen ablehnt und feindliche Übernahmen im Bankensektor nicht angemessen sind, insbesondere wenn es um systemrelevante Veränderungen geht”, fügte der Sprecher hinzu.

Zuvor hatte das Bundeskartellamt die Übernahme eines Minderheitsanteils des Frankfurter Geldhauses durch die Unicredit ohne Auflagen freigegeben. Die italienische Bank ist mit bisher 9,5 Prozent zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem Bund, der zwölf Prozent hält. Die Italiener haben sich aber über Optionen und andere Derivate nach eigenen Angaben Zugriff auf weitere 18,5 Prozent gesichert. Ein Tausch in Aktien wäre aber erst nach Erhalt aller dazu nötigen Genehmigungen möglich. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Aufseherin für die Großbanken hatte eine Aufstockung der direkten Commerzbank-Beteiligung auf bis zu 29,9 Prozent bereits genehmigt.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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