Aden (Reuters) – Israel hat den Flughafen der jemenitischen Hauptstadt Sanaa angegriffen.
Das bestätigte das israelische Militär am Dienstag. Zuvor hatte der von den Huthi betriebene Fernsehsender Al-Masirah berichtet, es gebe eine Attacke auf den internationalen Flughafen Sanaa, den wichtigsten des Landes. Augenzeugen berichteten von vier Angriffen. Das israelische Militär hatte die Bevölkerung zuvor gewarnt, das Gebiet um den Flughafen zu verlassen. Die Huthi, die Sanaa und weite Teile des Jemens kontrollieren, haben sich solidarisch mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen erklärt. Diese hatte am 7. Oktober 2023 überraschend den Süden Israels angegriffen und damit den erbitterten Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Die schiitischen Huthi-Rebellen werden vom Iran unterstützt.
“Wenn Sie nicht evakuieren, bringen Sie sich in Gefahr”, hieß es in der Warnung des israelischen Militärs, das zudem eine Karte der Umgebung des Flughafens veröffentlichte. Drei Flughafen-Insider teilten Reuters mit, dass die Angriffe auf drei Zivilflugzeuge, die Abflughalle, die Landebahn des Flughafens und einen Militärflughafen unter der Kontrolle der Huthi abgezielt hätten.
Vorausgegangen waren am Montag israelische Luftangriffe auf Ziele in der Nähe der jemenitischen Hafenstadt Hodeidah. Damit reagierte Israel auf einen Angriff der Huthi am Sonntag, bei dem eine Rakete in der Nähe des Flughafens Tel Aviv, dem wichtigsten israelischen Luftverkehrsknotenpunkt, eingeschlagen war. Bei dem israelischen Angriff wurden nach Angaben des von den Huthi geführten Gesundheitsministeriums vier Menschen getötet und 39 verletzt.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte nach dem Huthi-Angriff auf den Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. Die Rakete der Huthi war in der Nähe des Flughafens eingeschlagen, was zur Annullierung von Flügen europäischer und US-Fluggesellschaften führte. Die Huthis greifen immer wieder Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer an, die sie in Zusammenhang mit Israel bringen.
(Bericht von: Mohammed Ghobari, Tala Ramadan, bearbeitet von Sabine Ehrhardt; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)