Berlin (Reuters) – Der unter der Konjunkturflaute leidende TV-Konzern ProSiebenSat.1 streicht rund 430 Vollzeitstellen.
Dies teilte das Unternehmen aus Unterföhring bei München am Mittwoch mit und bezifferte damit den bereits angekündigten Jobabbau. Wie viele Beschäftigte dies konkret treffe, sei aber noch unklar. ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets erklärte mit Verweis auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld, man müsse die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Kostenstruktur verbessern. “Vor diesem Hintergrund ist der angekündigte Stellenabbau eine schwierige, aber notwendige Entscheidung”, sagte der Manager. “Um uns dem tief greifenden Strukturwandel in der Medienbranche anzupassen und wieder nachhaltig zu wachsen, müssen wir noch schneller, effizienter und digitaler werden.”
Der Stellenabbau soll sozialverträglich mit einem Freiwilligen-Programm über die Bühne gehen. Hierauf hat sich das Unternehmen den Angaben zufolge mit der Arbeitnehmervertretung geeinigt. “Im zweiten Quartal 2025 wird damit zusammenhängend eine Rückstellung für Restrukturierung in Höhe eines mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrags gebildet.” Diese Restrukturierungsaufwendungen hätten keinen Einfluss auf den bereinigten Gewinn (Ebitda), “werden aber das Konzernergebnis wie auch den Free Cashflow einmalig belasten”.
Die Effekte der geringeren Sach- und Personalaufwendungen würden insbesondere im zweiten Halbjahr 2025 sichtbar und beliefen sich für das Gesamtjahr voraussichtlich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. ProSiebenSat.1 habe dies bereits im Finanzausblick für 2025 berücksichtigt. Der vollständige Ganzjahreseffekt werde sich 2026 realisieren und sich auf einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen.
Im März hatte das Unternehmen bereits angekündigt, die Kosten im laufenden Jahr um rund 15 Prozent oder 80 Millionen Euro zu senken. Ab 2026 und danach solle es jährliche Einsparungen von mehr als 100 Millionen Euro geben, hieß es damals. ProSiebenSat.1 hatte bereits 2023 rund 400 Vollzeitstellen gestrichen.
(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)