Zollkonflikt verunsichert Infineon – Ziele gesenkt

Frankfurt (Reuters) – Wegen der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump hat Infineon seine vor wenigen Monaten angehobenen Gesamtjahresziele wieder zurückgenommen.

“Da unser Auftragseingang nach wie vor keinerlei Abschwächung zeigt, können wir die Auswirkungen der Zollauseinandersetzungen nur pauschal abschätzen”, sagte Jochen Hanebeck, der Chef des Chipherstellers, am Donnerstag. Ein weiterer Belastungsfaktor seien negative Wechselkurseffekte. Als Reaktion darauf kürzte er das Investitionsbudget auf 2,3 von 2,5 Milliarden Euro. Infineon-Aktien rutschten daraufhin im Geschäft von Lang & Schwarz um knapp drei Prozent ab.

Für das Geschäftsjahr 2024/2025 rechnet das Unternehmen nun mit leicht rückläufigen statt stabilen bis leicht steigenden Umsätzen. Die Segmentergebnismarge werde voraussichtlich im mittleren statt mittleren bis hohen Zehner-Prozentbereich liegen. Diesen Prognosen liege ein Euro-Wechselkurs von 1,125 statt 1,05 Dollar zugrunde. “Ohne den Effekt der Zollauseinandersetzungen wäre die Prognose im Wesentlichen unverändert geblieben”, betonte Infineon.

Im abgelaufenen Vierteljahr lagen die Erlöse mit 3,59 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen. Die Segmentergebnismarge betrug 16,7 Prozent. Für das laufende Quartal stellte die Firma einen Umsatz von etwa 3,7 Milliarden Euro und eine Marge im mittleren Zehner-Prozentbereich in Aussicht.

Gleichzeitig gab Infineon bekannt, dass die neue Bundesregierung staatliche Hilfen für die neue Fabrik in Dresden gegeben habe. Der Rohbau des Werks sei nahezu abgeschlossen.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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