SPD-Co-Chefin Esken tritt ab

Berlin (Reuters) – Die umstrittene Co-Vorsitzende der SPD, Saskia Esken, zieht sich von der Parteispitze zurück.

“Ich gebe jetzt mein Parteivorsitzendenamt auf und mache Platz für die Erneuerung”, sagte Esken am Sonntagabend in der ARD. Sie wolle nach der Wahlniederlage nun Raum für neue Gesichter machen. Esken war seit 2019 eine der beiden Vorsitzenden der SPD. Nach der Wahl im Februar wurde sie vor allem vom rechten Parteiflügel für die Niederlage verantwortlich gemacht und erhielt kaum öffentliche Unterstützung aus der SPD. Sie war bereits bei der Besetzung der SPD-Ministerposten nicht berücksichtigt worden. Co-Chef Lars Klingbeil ist dagegen Finanzminister und Vize-Kanzler geworden. Auch dies hatte etwa beim SPD-Landesparteitag in NRW am Wochenende für Kritik gesorgt.

Esken führte die Kritik an sich vor allem darauf zurück, dass sie als Frau und Linke unerschrocken den Mund aufgemacht habe. Dies habe nicht allen gepasst. Von Klingbeil habe sie sich aber unterstützt gefühlt.

Beim Parteitag Ende Juni will die SPD ihre Spitze neu wählen. Es wird erwartet, dass Lars Klingbeil erneut antritt. Als Favoritin für eine Nachfolge Eskens gilt Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, die nun neue Arbeitsministerin ist. Offen ist zudem die Position des Generalsekretärs, nachdem Matthias Miersch zum Fraktionschef gewählt wurde.

(Bericht von Markus Wacket und Klaus Lauer; redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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