Bürgenstock (Reuters) – Eine strengere Regulierung des Schweizer Bankensektors würde UBS-Konzernchef Sergio Ermotti zufolge der ausländischen Konkurrenz zugutekommen.
Gleichzeitig warnte er vor den Risiken, die übermäßig belastende Vorschriften für das größte Institut des Landes mit sich bringen würden. “Die Folgen der Regulierung im Bankensektor dürfen nicht unterschätzt werden”, sagte der Manager am Montag auf der Veranstaltung “Digital Gipfel Schweiz 2025” auf dem Bürgenstock über dem Vierwaldstättersee nahe Luzern. Sollte die im Moment diskutierte Regelung zustande kommen, werde es in der Schweiz keine Gewinner geben. “Die Gewinner werden unsere Konkurrenten außerhalb der Schweiz sein”, erklärte Ermotti.
Um einen Kollaps wie bei der in Schieflage geratenen und im Frühjahr 2023 von der UBS übernommenen Credit Suisse zu verhindern, will die Regierung als Teil eines Maßnahmenpakets die Kapitalanforderungen für die einzige verbliebene Großbank des Landes hochschrauben. Die UBS stemmt sich gegen diese Pläne, zu denen Eckwerte des Finanzministeriums Anfang Juni erwartet werden. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die Vorschläge der Schweizer Behörden, die UBS zu einer vollständigen Kapitalisierung ihrer ausländischen Einheiten zu verpflichten.
“Ich meine, das obere Ende der Debatte sind 20 plus 20”, sagte Ermotti. “Ich würde sagen, eher mehr als 40 Milliarden an zusätzlichem Kapital, was wir natürlich nicht verkraften können, wenn wir eine wettbewerbsfähige globale Bank bleiben wollen.” Die UBS verfolge die Diskussion. “Am Ende des Tages sollte das Parlament eine Entscheidung treffen”, sagte Ermotti.
(Bericht von Ariane Lüthi, bearbeitet von Paul Arnold; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)