Berlin (Reuters) – Die in Deutschland tätigen Versicherer sind für das Geschäftsjahr 2025 optimistischer und erhöhen ihre Beitragsprognose.
Spartenübergreifend dürften die Bruttobeitragseinnahmen um 7,3 Prozent zulegen, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mit. Im Februar hatte der Verband nur ein Beitragsplus von rund 5,0 Prozent für 2025 veranschlagt. “Der robuste Anstieg der branchenweiten Beitragseinnahmen dürfte sich auch 2026 mit einem Zuwachs zwischen zwei und sechs Prozent fortsetzen”, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Für Optimismus sorgt vor allem das Geschäft in der Lebensversicherung. Hier rechnet der Verband mit 6,7 Prozent höheren Beiträgen, nach einem zuvor erwarteten Plus von nur 1,0 Prozent. “Maßgeblicher Treiber bleibt das sehr hohe Wachstum im Einmalbeitragsgeschäft, das wir jetzt für 2025 bei plus 24,2 Prozent sehen statt 4,8 Prozent zu Jahresbeginn”, sagte Asmussen. Das derzeitige Zinsumfeld ermögliche Lebensversicherern, attraktive Produkte anzubieten. Im Geschäft der Leben-Sparte mit laufendem Beitrag – dem Brot-und-Butter-Geschäft von Lebensversicherern – hingegen sehe man “eine rückläufige Entwicklung, die vor allem auf demografische Ursachen zurückzuführen ist”.
In der Schaden- und Unfallversicherung bleibt die Prognose mit einem erwarteten Wachstum von 7,8 Prozent weitgehend stabil. Vor allem in der Kfz-Versicherung wirkten sich dabei nachgelagerte Inflationsanpassungen aus. Die Branche rechnet hier wegen teurer Kfz-Policen mit einem Beitragsplus von 14,0 Prozent. Trotz stark gestiegener Preise für Ersatzteile und höherer Werkstattkosten könnte die Sparte nach drei Verlustjahren 2025 in die Gewinnzone zurückkehren. Der GDV prognostiziert eine Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent. Für die Private Krankenversicherung bekräftigte der Verband seine Prognose von plus 7,5 Prozent, was die gestiegenen Leistungsausgaben der vergangenen Jahre widerspiegele.
(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)