BMW-Chef: Bin optimistisch zu Zolleinigung mit USA

(Stellt im dritten Absatz, letzter Satz klar: Motoren kommen aus Steyr, nicht Dingolfing)

München (Reuters) – BMW-Chef Oliver Zipse hofft auf eine rasche Einigung in den Zollverhandlungen zwischen der Europäischen Union und den USA.

Er sei optimistisch, dass es bald gelinge, eine Vereinbarung zu erreichen, die das Unternehmen bewältigen könne, sagte Zipse am Freitag in München. Dabei bestehe eine Chance, dass es zu einem Mechanismus komme, bei dem Importe und Exporte miteinander verrechnet würden.

Insidern zufolge liegt bei den Verhandlungen der Vorschlag der EU auf dem Tisch, die Exporte der europäischen Autobauer – in erster Linie betroffen sind die deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz mit ihren großen Werken in den USA – über Gutschriften von ihren Importen in die USA abzuziehen. Dabei könnten Zipse zufolge nicht die Stückzahlen verrechnet werden, sondern die Werte der Exporte. Was darüber hinausgeht an Exporten würde dem Zoll unterliegen. Sollten sich beide Seiten auf diesen Mechanismus einigen, würde es BMW erlauben, auch bei den importierten Motoren von dem Mechanismus zu profitieren.

BMW betreibt sein weltweit größtes Werk in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina. Dort werden verschiedene SUV-Modelle gebaut. Von den jährlich etwa 430.000 Fahrzeugen aus Spartanburg bleibe mehr als die Hälfte in den USA, sagte Zipse, der Rest werde exportiert. In die USA führt BMW insbesondere Limousinen ein, etwa den 5er oder den 7er. Zudem werden die Motoren für die Fertigung in Spartanburg in Steyr gebaut.

Zipse sprach von schwierigen Diskussionen. Der Münchener Autobauer habe deutlich gemacht, was auf dem Spiel stehe. “Wir haben einen wichtigen Punkt, weil wir der größte Auto-Exporteur in den USA sind.” Er habe das Gefühl, dass sich Europa bewege und nicht zurückschlage – was die Gefahr einer Eskalation berge.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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