Washington (Reuters) – US-Finanzminister Scott Bessent hat die Spekulationen über die Zukunft von Notenbankchef Jerome Powell angeheizt.
Die Entscheidung über einen Verbleib Powells im Amt liege letztlich bei Präsident Donald Trump, sagte Bessent am Montag dem Sender CNBC. Zudem müsse die gesamte Institution der Federal Reserve (Fed) überprüft werden. Bessent kündigte an, er werde noch am Montagabend bei der Notenbank sein. Auf die Frage nach den Marktauswirkungen einer möglichen Entlassung Powells wollte sich Bessent nicht einlassen. Er werde sich nicht mit hypothetischen Fragen befassen, sagte der Minister zu einem Bericht des “Wall Street Journal”. Bessent verwies stattdessen darauf, dass Powells Amtszeit im Mai ende. Zudem werde im Januar ein weiterer Posten im Führungsgremium der Notenbank frei.
Trump hat Powell zuletzt immer wieder scharf kritisiert und weitere Zinssenkungen von der Fed gefordert. Die Fed hält derzeit aber an ihrer Zinspause fest und will Auswirkungen der Zollpolitik von Trump auf Wirtschaft und Inflation abwarten. Finanzminister Bessent sagte dazu, es gebe eine Art “Panikmache” der Notenbank hinsichtlich der Zölle. Zudem gebe es bisher kaum oder gar keine inflationären Auswirkungen. Bessent fügte hinzu, eine Lockerung der Geldpolitik würde dem Hypothekenmarkt Schwung verleihen.
Jüngst gab es auch Spekulationen, dass kurzfristig ein Rauswurf von US-Notenbankchef Powell bevorstehen könnte. Bessent hat bereits öffentlich gemacht, dass die Suche nach einem Nachfolger läuft – wobei der Finanzminister selbst als Kandidat für den Posten gehandelt wird.
(Bericht von Andrea Shalal und Susan Heavey, geschrieben von Klaus Lauer; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)