Berlin (Reuters) – Die Bundesregierung hat nach Angaben von Kanzler Friedrich Merz noch nicht entschieden, ob sie bei Deutschlands größtem Stromnetzbetreiber Tennet einsteigt.
“Die Diskussion in der Bundesregierung darüber findet gerade statt, sie ist noch nicht abgeschlossen”, sagte Merz am Montag in Berlin auf die Frage, ob der Bund auf einen Einstieg verzichten würde, wenn der norwegische Staatsfonds Anteile von der niederländischen Tennet-Mutter übernehmen würde. “Es gibt verschiedene Optionen. Auch mit der niederländischen Regierung sind wir im Dialog”, sagte Merz. Er betonte, dass man eine Lösung suche, um den Netzausbau in Deutschland zu beschleunigen. Dies gehe nicht ohne privates Kapital. “Wir sind aber auch dabei, noch die Frage miteinander zu diskutieren, ob es da einen gewissen Konsolidierungsbedarf gibt bei den vorhandenen Netzbetreibern.”
Man sei mitten in den Abstimmungen mit den Eigentümern, aber auch in der Diskussion innerhalb der Bundesregierung, welche Struktur man gerne in der Perspektive im Netzausbau sehen würde. “Und das lässt dann auch Rückschlüsse zu auf die Eigentümerstruktur, die wir suchen”, so Merz.
Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Store sagte auf die Frage, ob er für einen Einstieg des milliardenschweren Staatsfonds bei Tennet sei, dass dieser bereits “signifikante” Investitionen in deutsche Unternehmen getätigt habe. Der Fonds kaufe weltweit Aktien von 6000 bis 7000 verschiedenen Firmen. “In Deutschland gibt es sehr viele Chancen, Unternehmen zu finden, in die sie investieren, und sie bleiben langfristig.”
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)