Voestalpine hält trotz schwächerem Quartal und US-Zöllen an Zielen fest

Wien (Reuters) – Der Linzer Stahl- und Verarbeitungskonzern Voestalpine hält trotz Einbußen zum Jahresauftakt und Belastungen durch US-Zölle an seinen Zielen für das Gesamtjahr fest.

Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2025/26 werde unverändert ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 1,4 bis 1,55 Milliarden Euro erwartet, bekräftigte das Unternehmen am Mittwoch. Dies entspreche einer Steigerung von bis zu 15 Prozent. Die zuletzt auf 50 Prozent verdoppelten US-Zölle auf Stahl und Aluminium würden das Ebitda mit einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten, bestätigte der Konzern frühere Angaben.

Die Ende Juli erzielte Zoll-Einigung zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA habe die Unsicherheiten nicht ausräumen können. Dem Konzern zufolge blieb die konkrete Ausgestaltung in einzelnen Segmenten wie Stahl offen. Voestalpine sei insbesondere bei Lieferungen von Nahtlosrohren betroffen. Die nordamerikanischen Standorte des Konzerns hätten zeitweise eine Zurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Gesellschaften der Voestalpine, die ihre Produkte von internationalen Standorten in die USA liefern, mussten aufgrund der Zölle Einbußen bei den Liefermengen hinnehmen.

Im ersten Quartal 2025/26 sank das Ebitda um 13,4 Prozent auf 361,2 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel der Gewinn sogar um 29 Prozent auf 106,3 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 5,9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zurück. Voestalpine liegt damit etwa in den Erwartungen von Analysten. Im größten Geschäftsbereich, der Steel Division, gingen Umsatz und Ergebnis zurück. Zwar legten die Versandmengen leicht zu, jedoch dämpfte der Rückgang der Absatzpreise das Ergebnis. Eine Entlastung bei den Rohstoff- und Energiekosten konnte dies nicht vollständig kompensieren.

Die Nachfrage der Automobilhersteller sei in den ersten drei Monaten nach wie vor verhalten geblieben, erklärte der Konzern. Vor allem in Europa und dort insbesondere in Deutschland sei der Bedarf schwach geblieben. Darunter habe die Sparte Automotive Components gelitten, die die globale Automobilindustrie mit Karosserie- und Strukturteilen beliefert. Die Nachfrage der Autobranche nach den Vormaterialien der Steel Division sei hingegen stabil geblieben.

Im Geschäftsbereich Railway Systems habe die gute Nachfrage angehalten, ebenso setzte sich im Bereich Luftfahrt die positive Marktentwicklung fort. Die Nachfrage aus dem Energiesektor sei hingegen deutlich rückläufig gewesen, während die Konsumgüter- und Maschinenbauindustrie auf niedrigem Niveau stagnierten.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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