Media Markt und Saturn gehen mit Zuwächsen in Fusion mit JD.com

Düsseldorf (Reuters) – Die Holding Ceconomy steuert mit steigenden Umsätzen im Rücken auf ihre Fusion mit dem chinesischen Onlineriesen JD.com zu.

“Wir kommen aus einer Position der Stärke”, sagte Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner am Dienstag: “Das macht uns zu einem attraktiven Partner für JD.com.” JD.com hatte Ende Juli angekündigt, Ceconomy übernehmen zu wollen. Die Ceconomy-Großaktionäre haben den Chinesen bereits rund 57 Prozent der Anteile zugesagt. Deissner rechnet damit, dass die Finanzaufsicht BaFin die Offerte nun bald freigibt. In der ersten Jahreshälfte 2026 soll die Transaktion dann vollständig über die Bühne gehen, mit der Ceconomy auch von der Börse verschwindet. Bis dahin wird unter anderem die Zustimmung der Kartellbehörden erwartet.

Die Düsseldorfer Holding steigerte den bereinigten Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 auch dank eines florierenden Online-Geschäfts um 5,1 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro, wie sie weiter mitteilte. Den bereinigten operativen Verlust (Ebit) konnte Ceconomy auf 31 Millionen Euro eindämmen. Im Vorjahr stand noch ein Minus von 51 Millionen Euro in den Büchern. In den ersten neun Monaten schrieb Ceconomy einen bereinigten operativen Gewinn von 258 (202) Millionen Euro. Der Konzern bestätigte damit vorläufige Zahlen von Mitte Juli.

“Wir haben im dritten Quartal zum zehnten Mal in Folge unsere Profitabilität gesteigert und dabei unser Tempo beschleunigt”, sagte Deissner. Im Geschäftsjahr will Deissner das bereinigte Ebit auf rund 375 Millionen Euro steigern, der bereinigte Umsatz soll moderat zulegen.

Die im Online-Handel groß gewordene JD.com hatte angekündigt, den Ceconomy-Aktionären je 4,60 Euro in bar für jede Stammaktie bieten zu wollen. Insgesamt wird Ceconomy damit mit gut 2,2 Milliarden Euro bewertet. Mit der Übernahme von MediaMarkt und Saturn sichert sich JD.com Zugriff auf einen der größten Online-Shops für Elektronikartikel in Europa und ein Netz von etwa 1000 Märkten in elf europäischen Ländern. Marken und Filialen sollen erhalten bleiben. JD.com glaube wie Ceconomy an die Vorteile der Verbindung von Online-Handel und Filialen, sagte Deissner. JD.com wird durch die Transaktion auch unabhängiger vom zuletzt immer wieder kriselnden chinesischen Markt – und will sich im Wettbewerb mit Alibaba und Amazon stärken.

(Bericht von Matthias Inverardi; Redigiert von Olaf Brenner; Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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