USA wählen zehn Firmen für Entwicklung kleiner Atomreaktoren aus

Washington (Reuters) – Das US-Energieministerium hat elf Projekte für ein Pilotprogramm zur Entwicklung kleiner Hightech-Testreaktoren ausgewählt.

Ziel sei es, dass mindestens drei davon in weniger als einem Jahr den Betrieb aufnehmen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Das Programm von Präsident Donald Trump sei ein “Aufruf zum Handeln”, sagte der stellvertretende Energieminister James Danly. Die Unternehmen strebten an, die Reaktoren bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli 2026 sicher anzufahren. Das Ministerium werde ihre Bemühungen nach Kräften unterstützen. Die elf Projekte verteilen sich auf zehn Unternehmen.

Der Schritt des Ministeriums folgt auf Erlasse von Trump im Mai. Diese zielen darauf ab, die Genehmigung von Kernreaktoren zu beschleunigen und die unabhängige Atomaufsichtsbehörde NRC zu reformieren. Sie erlauben es dem Energieministerium, die Testreaktoren ohne Einbeziehung der NRC zu genehmigen. Hintergrund der Initiative ist der stark steigende Strombedarf durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und den Betrieb von Rechenzentren allgemein.

Bei den ausgewählten Unternehmen handelt es sich um Aalo Atomics, Antares Nuclear, Atomic Alchemy, Deep Fission, Last Energy, Oklo, Natura Resources, Radiant Energy, Terrestrial Energy und Valar Atomics.

Die USA wollen kleine, modulare Reaktoren entwickeln. Diese sollen nach Angaben der Hersteller pro Megawatt Leistung günstiger zu bauen sein als heutige große Reaktoren, da die Teile in Fabriken in Serie gefertigt werden könnten. Über solche Reaktoren wird in den USA seit Jahren gesprochen, in Betrieb sind sie jedoch bislang nur in China und Russland. Zu den Hürden gehören die Genehmigungen für Anlagen, die Strom ins Netz einspeisen, die kommerzielle Entwicklung eines neuen Brennstoffs sowie der Aufbau von Fabriken für die Reaktoren.

(Bericht von Timothy Gardner; Geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Alexandra Falk.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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