Konjunktur in Euro-Zone schwächelt – Nur Mini-Wachstum von 0,1 Prozent

Berlin (Reuters) – Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat im Frühjahr massiv an Schwung verloren und ist kaum noch gewachsen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Währungsraum stieg von April bis Juni nur noch um 0,1 Prozent zum Vorquartal, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende Juli bestätigte. Im ersten Quartal hatte es noch ein starkes Plus von 0,6 Prozent gegeben.

Frankreich hat im zweiten Quartal mit einem BIP-Plus von 0,3 Prozent mit dazu beigetragen, dass die Wirtschaft im Euroraum auf Wachstumskurs blieb. Die deutsche und die italienische Wirtschaft waren im Frühjahr leicht geschrumpft. Das BIP sank in den Monaten April bis Juni in beiden Ländern um je 0,1 Prozent. Spanien verzeichnete hingegen einen kräftigen Zuwachs von 0,7 Prozent.

Durch einen Deal mit USA hat die Europäische Union jüngst einen Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten abgewendet. Gemäß des mit US-Präsident Donald Trump vereinbarten Rahmenabkommens gilt inzwischen ein Zollsatz von 15 Prozent für die meisten EU-Produkte in der weltgrößten Volkswirtschaft. Dies dürfte die exportorientierte Wirtschaft – vor allem in Deutschland – spürbar belasten. Trump hatte zuvor sogar mit Zöllen von 30 Prozent gedroht.

Derweil sank die Produktion der Unternehmen im Euroraum im Juni um 1,3 Prozent zum Vormonat, wie Eurostat weiter mitteilte. Ökonomen hatten einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet, nach einem Plus von revidiert 1,1 Prozent im Mai. Im Vergleich zum Juni 2024 stellten die Betriebe 0,2 Prozent mehr her.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Rene Wagner – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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