Düsseldorf (Reuters) – Bayer ist auf dem Weg zu einer Beilegung seiner umfangreichen Rechtsstreitigkeiten in den USA ein Stück vorangekommen.
Die Tochter Monsanto habe Grundsatzvereinbarungen zur Beilegung sämtlicher PCB-Fälle am Sky Valley Education Center getroffen, teilte Bayer am Montag mit. Ausgenommen davon seien jedoch bisherige Urteile zu Ungunsten des Unternehmens, gegen die Rechtsmittel eingelegt wurden. Insgesamt umfasse der Vergleich nun mehr als 200 Kläger. Diese hatten erklärt, durch PCB auf dem Campus der Schule im US-Bundesstaat Washington Gesundheitsschäden erlitten zu haben.
Zu den Inhalten der Grundsatzvereinbarungen äußerte sich der Konzern nicht. Sie müssten noch durch finale Vergleichsvereinbarungen bestätigt werden, hieß es weiter. Die Kosten des weiteren Vergleichs seien durch die Rückstellungen und Verbindlichkeiten abgedeckt, die Bayer jüngst kommuniziert hatte. Für juristische Auseinandersetzungen um die gesundheitsschädliche Wirkung von PCB hatte Bayer zusätzlich 530 Millionen Euro zurückgestellt, wie der Konzern erklärt hatte.
In dem PCB-Fall geht es um eine mutmaßliche Verseuchung des Sky Valley Education Center in Monroe, Washington. Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler, Angestellte und Eltern sind nach eigenen Angaben an Krebs, Schilddrüsenerkrankungen, neurologischen Schäden und anderen Gesundheitsproblemen erkrankt, weil polychlorierte Biphenyle (PCB) aus den Beleuchtungskörpern der Schule entwichen sind. Die Chemikalien wurden von Monsanto hergestellt, das 2018 von Bayer übernommen wurde. Mit dem Zukauf hatte sich Bayer umfangreiche Klagen wegen PCB und insbesondere wegen des Unkrautvernichtungsmittels Roundup eingehandelt.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)