Wieder massive russische Luftangriffe auf die Ukraine

Kiew (Reuters) – Bei den massivsten russischen Luftangriffen auf die Ukraine in diesem Monat sind in der Nacht zum Donnerstag mindestens ein Mensch getötet und 15 weitere Menschen verletzt worden.

Im Westen des Landes wurde dabei eine US-Elektronikfabrik getroffen, wie die ukrainischen Behörden weiter mitteilten. Der Angriff erfolgte parallel zu den Bemühungen um die Aufnahme direkter Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs. Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt bislang allerdings keine größere Bereitschaft, sich auf Verhandlungen einzulassen.

In der Stadt Mukatschewo in der westlichen Region Transkarpatien seien durch den Raketenangriff zwölf Menschen verletzt und Lagerhallen eines Unternehmens zerstört worden, teilten die örtlichen Behörden mit. Der Gouverneur der Region, Myroslaw Bilezkyj, sagte im ukrainischen Fernsehen, das Werk stelle Unterhaltungselektronik her und sei eine “ausländische Investition”. Außenminister Andrij Sybiha schrieb auf der Plattform X, es handele sich um eine “rein zivile Einrichtung, die nichts mit Verteidigung oder dem Militär zu tun hat”. Im westukrainischen Lwiw wurde nach Angaben von Gouverneur Maksym Kosyzkyj ein Mensch getötet und drei weitere Menschen verletzt. Zudem seien 26 Wohnhäuser beschädigt worden.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland bei dem nächtlichen Angriff 574 Drohnen und 40 Raketen ein. Es sei der bisher größte Angriff im August gewesen. Sybiha erklärte, dies sei nicht der erste russische Angriff auf US-Unternehmen in der Ukraine und verwies auf Angriffe auf Boeing-Büros in Kiew Anfang des Jahres. “Deshalb sind die Bemühungen, Russland zur Beendigung des Krieges zu zwingen, so entscheidend”, fügte er hinzu. Russland, das Angriffe auf Zivilisten bestreitet, hat in der Vergangenheit wiederholt Raketen und Drohnen eingesetzt, um ukrainische Städte weit entfernt von der Frontlinie anzugreifen. Seit der Invasion Moskaus im Februar 2022 sind Tausende von Zivilisten getötet worden.

(Bericht von Anastasiia Malenko; Bearbeitet von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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