BioNTech mit vielversprechenden Daten zu neuem Lungenkrebs-Mittel

Frankfurt (Reuters) – Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech und sein US-Partner Bristol Myers Squibb haben mit einem neuen Lungenkrebs-Medikament ermutigende Studienergebnisse erzielt.

In einer klinischen Studie der Phase 2 lag die objektive Ansprechrate von Patienten mit fortgeschrittenem kleinzelligem Lungenkrebs unter der Therapie mit BNT327 nach ersten Zwischenergebnissen bei 76,3 Prozent, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Das mittlere progressionsfreie Überleben – die Zeitspanne bis zum Fortschreiten der Krankheit – betrug 6,8 Monate. Bisherige Standardtherapien erreichen laut BioNTech eine Zeitspanne von weniger als sechs Monaten.

In der Studie wurde das Mittel an unbehandelten Patienten in Kombination mit einer Standardchemotherapie getestet. Kleinzelliger Lungenkrebs gilt als besonders aggressiv: Im fortgeschrittenen Stadium liegt die Prognose für eine Überlebensrate von fünf Jahren bei unter fünf Prozent. Für BioNTech ist der Wirkstoffkandidat ein zentraler Baustein in seiner Krebsstrategie. Die Daten wurden auf dem Weltkongress für Lungenkrebs in Barcelona vorgestellt.

Erst im Juni hatten die Mainzer eine milliardenschwere Partnerschaft mit Bristol Myers für BNT327 geschlossen, die eine Vorauszahlung von 1,5 Milliarden Dollar umfasste und ein Gesamtvolumen von mehr als elf Milliarden Dollar erreichen kann. Den Zugriff auf den Antikörper, der künftig den Namen Pumitamig trägt, hatte sich BioNTech Anfang des Jahres durch die rund eine Milliarde Dollar teure Übernahme der chinesischen Firma Biotheus gesichert.

Der Antikörper wirkt auf zweifache Weise, indem er das Immunsystem aktiviert und zugleich die Blutversorgung des Tumors unterbricht. BioNTech will Pumitamig als Basistherapie für weitere Tumore etablieren. Über 20 klinische Studien laufen bereits oder befinden sich in Planung. Eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie bei Lungenkrebs läuft schon, eine weitere bei Brustkrebs soll noch in diesem Jahr beginnen.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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