Magnum-Chef: Ben & Jerry’s steht nicht zum Verkauf

London (Reuters) – Angesichts des näherrückenden Börsengangs der Unilever-Eissparte hat Magnum-Chef Peter ter Kulve der Forderung nach einer Abspaltung der Marke Ben & Jerry’s eine Absage erteilt.

“Das Geschäft steht nicht zum Verkauf”, sagte ter Kulve am Mittwoch im Interview mit Reuters. Es sei vollständig in Unilever, in die Magnum Ice Cream Company, integriert. Auf die Frage nach einem Kaufangebot der Ben & Jerry’s-Gründer Ben Cohen und Jerry Greenfield im vergangenen Jahr sagte ter Kulve: “Ich war in keine Gespräche zwischen Unilever und Ben & Jerry’s eingeweiht.”

Ben & Jerry’s-Mitgründer Cohen hatte am Dienstag beim Unilever-Investorentreffen vor dem Tagungshotel für die “Befreiung” seiner Marke demonstriert. Hintergrund ist ein seit Jahren schwelender Konflikt über die dezidiert politische Haltung der für ihre teils ausgefallenen Sorten bekannten US-Eiscrememarke. Diese hatte 2021 etwa angekündigt, kein Eis mehr im von Israel besetzten Westjordanland zu verkaufen. Zudem bezeichnete Ben & Jerry’s den Konflikt in Gaza als “Völkermord”, was für eine große US-Marke ungewöhnlich ist. Unilever hatte dazu erklärt, die Kommentare spiegelten die Ansichten eines unabhängigen Ben & Jerry’s-Gremiums wider und nicht die des Konzerns.

Der Börsengang der Unilever-Eissparte ist Teil der Strategie von Konzernchef Fernando Fernandez, den Konsumgüterriesen neu auszurichten. Die neue Gesellschaft soll unter dem Namen Magnum Ice Cream Company firmieren und Mitte November an die Börse gebracht werden. Auch Konkurrenten wie Kraft Heinz oder Nestle prüfen die Aufspaltung oder den Verkauf von Unternehmensteilen, um Wachstum und Bewertung anzukurbeln.

(Bericht von Alexander Marrow und Lisa Jucca, geschrieben von Anneli Palmen, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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