US-Erzeugerpreise fallen im August zum Vormonat: Gutes Vorzeichen für Inflation

Washington (Reuters) – Die US-Erzeugerpreise sind zuletzt überraschend gesunken – ein gutes Omen für die Inflationsentwicklung.

Wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, gab es im August einen Rückgang um 0,1 Prozent zum Vormonat. Dies war unter anderem auf niedrigere Kosten im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Von Reuters befragte Experten hatten hingegen für die Erzeugerpreise ein Plus von 0,3 Prozent auf dem Radar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen diese zwar im August, aber mit 2,6 Prozent nicht so stark wie erwartet. Ökonomen hatten einen Zuwachs von 3,3 Prozent auf dem Zettel, nach einem Anstieg von revidiert 3,1 Prozent im Juli.

Die Erzeugerpreise dienen als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Diese Teuerung lag im Juli bei 2,7 Prozent. Für die am Donnerstag anstehenden Daten für August wird mit einer Jahresteuerungsrate von 2,9 Prozent gerechnet. Der erwartete Anstieg wird dabei auch auf Effekte der von US-Präsident Donald Trump betriebenen Zollpolitik zurückgeführt.

Die US-Notenbank Federal Reserve, die Vollbeschäftigung fördern und Preisstabilität sichern soll, achtet sehr genau auf die Inflationsdaten. Fed-Chef Jerome Powell hat jüngst die Signale für eine Zinssenkung auf Grün gestellt und auf zunehmende Risiken für den Arbeitsmarkt verwiesen.

Die niedriger als erwartet ausgefallenen Erzeugerpreiszahlen bestärkten Anleger in ihrer Erwartung, dass es in den USA am 17. September zur ersten Zinssenkung im laufenden Jahr kommen wird. Es wird damit gerechnet, dass der Schlüsselsatz um einen Viertelprozentpunkt heruntergesetzt wird. Derzeit liegt er in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

(Bericht von: Lucia Mutikani, Ann Saphir, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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