Lambrecht kündigt territoriales Führungskommando der Bundeswehr an

Berlin (Reuters) – Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht kündigt angesichts des Ukraine-Kriegs eine baldige Strukturreform der Bundeswehr-Führung an.

“Bislang waren die territorialen Führungsaufgaben über viele Bereiche verteilt”, teilte Lambrecht am Montag mit. “Zum 1. Oktober 2022 werden wir sie in einem ‘Territorialen Führungskommando der Bundeswehr’ in Berlin bündeln.” Der russische Einmarsch in der Ukraine habe die Notwendigkeit unterstrichen, die Führungsorganisation der Streitkräfte beschleunigt auf die Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten. Mit der Reform werde die Führungsstruktur an die aktuelle Sicherheitslage angepasst.

“Mit dem neuen Kommando können wir über die rein militärischen Aufgaben hinaus sehr schnell die nötigen Kräfte für einen nationalen Krisenstab bereitstellen, wenn das notwendig ist – etwa im Falle von Hochwasserkatastrophen oder wie in der Covid-Pandemie”, erklärte Lambrecht. Das unmittelbar ihrem Ministerium nachgeordnete Kommando sei das operative Pendant zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam, heißt es in der Erklärung des Verteidigungsministeriums weiter. Mit Aufstellung des Kommandos werde die “nationale territoriale Führungsfähigkeit über das gesamte Spektrum ‘Frieden – Krise – Krieg’ hergestellt. Es handele sich um einen wichtigen Schritt zur weiteren Ertüchtigung der Bundeswehr.

(Bericht von Elke Ahlswede, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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