Washington (Reuters) – Angesichts der überraschend weiter gestiegenen Inflation in den USA schießen die Zinsspekulationen ins Kraut.
Dem Barometer Fedwatch zufolge gehen Investoren an den Terminmärkten davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt in Höhe von 0,75 Prozentpunkten (im Fachjargon: 75 Basispunkte) auf der Sitzung am Mittwoch bei 30 Prozent liegt. Für die Ende Juli anstehende Sitzung wurden die Chancen dafür am Montag sogar auf 83 Prozent taxiert. Die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell hatten für beide Zins-Sitzungen Anhebungen um jeweils einen halben Prozentpunkt – also 50 Basispunkte – signalisiert.
Nachdem die Teuerungsrate jüngst unerwartet auf 8,6 Prozent in die Höhe geschnellt ist, gerät die Fed in den Augen vieler Marktteilnehmer unter Zugzwang, ihren Kampf gegen die Inflation zu forcieren. Die Notenbank hatte im Mai den größten Zinsschritt seit 22 Jahren unternommen und den Leitzins um einen halben Punkt auf die Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent gehievt. Powell will “klare und überzeugende” Anzeichen dafür sehen, dass der Preisauftrieb nachlässt. Andernfalls müsse die Fed ein aggressiveres Vorgehen erwägen, so der Fed-Chef.