Düsseldorf (Reuters) – Der durch die Gas-Krise angeschlagene Versorger Uniper greift auf einen milliardenschweren Kredit der staatseigenen Förderbank KfW zurück.
“Uniper hat heute die bestehende KfW-Kreditfazilität in Höhe von zwei Milliarden Euro in Anspruch genommen und damit die Fazilität vollständig ausgeschöpft”, teilte der Konzern am Montag mit. Uniper habe damit auf die anhaltenden Lieferunterbrechungen von russischem Gas und die damit verbundenen Entwicklungen an den Energiemärkten reagiert. Wie lange die Gelder reichen, hängt einem Uniper-Sprecher zufolge von der weiteren Entwicklung des Gas-Marktes ab. Uniper stehe in engem Austausch mit seinen Banken und der Bundesregierung, betonte er. Ziel sei die finanzielle Stabilisierung des Unternehmens.
Der mehrheitlich zur finnischen Fortum gehörende größte deutsche Gas-Importeur ist in die Krise geraten, weil Russland die Gaslieferungen nach Deutschland und Westeuropa gekürzt hat und die Preise auf dem Gasmarkt enorm gestiegen sind. Der Konzern muss am teuren Spotmarkt zukaufen, um die Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden zu erfüllen und macht damit hohe Verluste. Zudem gibt es aktuell wegen Wartungsarbeiten keine Lieferungen über die Nord Stream 1-Pipeline. Uniper hatte die Bundesregierung um Hilfe gebeten, aktuell laufen Gespräche über eine Rettung mit staatlicher Hilfe. Wie diese genau aussehen kann und welche Rolle dabei Fortum spielen soll ist aber noch unklar.
(Bericht von Matthias Inverardi; redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)