EU startet Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien und Albanien

Brüssel (Reuters) – Die Europäische Union hat am Dienstag Beitrittsgespräche mit den Westbalkan-Ländern Albanien und Nordmazedonien aufgenommen.

“Sie haben viel strategische Geduld bewiesen”, sagte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, zu den Staats- und Regierungschefs Albaniens und Nordmazedoniens in Brüssel. Trotz einer Empfehlung der EU-Kommission und der Unterstützung etwa der Bundesregierung hatte sich die Aufnahme von Gesprächen vier Jahre verzögert. Verantwortlich dafür waren ein Streit zwischen Griechenland und Nordmazedonien, Vorbehalte durch das deutsche und niederländische Parlament, der Widerstand des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sowie Einwände der bulgarischen Regierung. Diese wollte von Nordmazedonien unter anderem die Anerkennung einer bulgarischen Minderheit in dem Land. Erst am Sonntag konnten sich beide Regierungen einigen.

Die EU hat den sechs Balkanstaaten Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und Nordmazedonien wiederholt eine EU-Beitrittsperspektive versprochen. Voraussetzung dafür sind wirtschaftliche, politische, militärische, soziale und rechtliche Reformen. Kanzler Olaf Scholz dringt auch wegen der Spannungen mit Russland auf eine beschleunigte Heranführung der sechs Staaten an die EU.

(Bericht von Robin Emmott, Marine Strauss, Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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