Britische Inflationsrate steigt auf 40-Jahres-Hoch von 9,4 Prozent

London (Reuters) – Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind im Juni so stark gestiegen wie seit 1982 nicht mehr.

Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 9,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Office for National Statistics am Mittwoch in London mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 9,3 Prozent gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 9,1 Prozent im Mai. Besonders steigende Preise für Kraftstoffe, Lebensmittel und alkoholfreie Getränke trieben die Inflation nach oben. “Da ab Oktober weitere Erhöhungen der Energierechnungen anstehen, ist der Höhepunkt der Inflation noch in weiter Ferne”, sagte Yael Selfin, Chefökonomin für Großbritannien bei der Beratungsfirma KPMG. Es sei nicht zu erwarten, dass die Teuerung vor Mitte 2024 zum Zwei-Prozent-Ziel zurückkehre.

Die Britische Notenbank (BoE) hat längst die Zinswende eingeläutet und die Kreditkosten seit Dezember fünfmal erhöht. Damit soll verhindert werden, dass sich der Inflationsanstieg in der britischen Wirtschaft festsetzt. Fachleute erwarten, dass die BoE die Zinsen auf ihrer geldpolitischen Sitzung im August erneut erhöhen wird. Angesichts der hohen Teuerung spekulieren Analysten, dass die Währungshüter einen großen Schritt über 0,5 Prozentpunkte erwägen könnten.

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