Favoritin im Rennen um Johnson-Nachfolge wirbt mit Wirtschaftsimpulsen

London (Reuters) – Im Rennen um die Nachfolge des britischen Premierministers Boris Johnson rückt die Favoritin Liz Truss ihre Pläne zur Unterstützung der Konjunktur ins Zentrum ihrer Kampagne.

“Ich bin entschlossen, die Wirtschaft zu reformieren und die Steuern niedrig zu halten”, sagte die Außenministerin am Freitag in London. “Das Wichtigste ist, die Wirtschaft anzukurbeln, um eine Rezession zu vermeiden.”

Truss äußerte sich vor Journalisten am Rande eines Treffens mit Spitzenmanagern in London. Dort versprach sie, die von der Europäischen Union (EU) übernommene Bankengesetzgebung neu zu gestalten. Im Vorfeld wurde bekannt, dass sie die Finanzchefs insbesondere mit Zusagen für sich gewinnen will, die EU-Bürokratie abzubauen und Großbritannien attraktiv für Investoren zu machen, um Wachstum zu schaffen.

Truss und ihr Konkurrent, der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak, hatten sich in den vergangenen Wochen gegen eine Reihe anderer Bewerber um Johnsons Nachfolge durchgesetzt. Wer von ihnen den Parteivorsitz und damit die daran geknüpfte Regierungsführung übernimmt, entscheiden in diesen Wochen die Mitglieder der Konservativen Partei. Truss gilt Umfragen zufolge als klare Favoritin. Das Ergebnis soll am 5. September veröffentlicht werden. Johnson hatte seinen Rückzug am 7. Juli auf Druck der Partei nach einer Serie von Skandalen und Kabinettsrücktritten angekündigt.

(Bericht von William James, geschrieben von Nette Nöstlinger, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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