Schüsse auf jüdische Gläubige in Jerusalem – Acht Verletzte

Jerusalem (Reuters) – Bei einem Anschlag auf einen Bus mit jüdischen Gläubigen in der Nähe der Klagemauer in Jerusalem sind nach Angaben von Behörden und Augenzeugen mindestens acht Menschen verletzt worden.

Ein Angreifer habe am Sonntagmorgen auf den Bus geschossen, teilten die israelischen Behörden mit. Der Täter flüchtete zunächst, stellte sich dann später aber, wie die Polizei erklärte, ohne zunächst Einzelheiten zu nennen. Medienberichten zufolge solle es sich um einen Palästinenser aus Ost-Jerusalem handeln. Dort in der Altstadt liegt die Klagemauer, die für Juden eine heilige Gebetsstätte ist. Der Anschlag ereignete sich, als Gläubige zum Ende der Sabbat-Rituale auf dem Heimweg waren.

Nach Angaben der USA sind mindestens fünf der Verletzten US-Bürger. Das US-Außenministerium sprach von einem “Terroranschlag”.

Die Jerusalemer Altstadt ist ein Schwerpunkt des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern, beide Seiten beanspruchen Ost-Jerusalem für sich. Dort kommt es immer wieder zu Gewalttaten. Es gibt dort heilige Stätten von Juden, Muslimen und Christen.

Militante Palästinenser-Gruppen aus dem Gazastreifen hießen den Anschlag gut. Allerdings reklamierte ihn bislang keine Extremisten-Gruppe für sich. Zuletzt hatten sich die Spannungen zwischen Israel und radikalen Palästinensern wieder verschärft. Israel hatte Ziele im Gazastreifen beschossen, um nach eigenen Angaben eine unmittelbare Bedrohung zu verhindern. Die Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad feuerte daraufhin mehr als 1000 Raketen auf Israel, von denen die meisten abgefangen wurden. Bei den knapp dreitägigen Kämpfen wurden mindestens 49 Menschen im Gazastreifen getötet und Hunderte verletzt. Seit rund einer Woche gilt einen Waffenruhe. Am Dienstag wurden dann im besetzten Westjordanland drei militante Palästinenser von israelischen Soldaten getötet.

(Bericht von Dan Williams, geschrieben von Christian Götz, Hans Busemann und Jörn Poltz.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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