IMK-Forscher – Rezessionsrisiko erhöht sich in Zeiten der Gaskrise weiter

Berlin (Reuters) – Die Gefahr einer Rezession ist für die deutsche Wirtschaft weiter gestiegen.

Das signalisiert das Konjunkturbarometer des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, das der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorab vorlag. Für den Zeitraum von September bis Ende November weist der Indikator des gewerkschaftsnahen Instituts ein Rezessionsrisiko von 64,1 Prozent aus. Anfang August betrug die Rezessionswahrscheinlichkeit für die folgenden drei Monate noch 57,8 Prozent.

Die hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise belasten laut dem IMK den privaten Verbrauch infolge des drastischen Kaufkraftverlusts der Haushalte. Zudem dämpften insbesondere die hohen Gaspreise die wirtschaftliche Aktivität. Und der Industrieproduktion fehle es an Schwung. Um die Konjunktur zu stabilisieren, sei es deshalb wichtig, dass die Kaufkraft der Bevölkerung gestützt werde. “Das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung wird die Rezession über den Winter höchstwahrscheinlich zwar nicht verhindern; es kann aber bei entschlossener Umsetzung die Tiefe und Dauer reduzieren”, sagte IMK-Experte Thomas Theobald.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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