EU-Vertreter – Ländern stehen Krisenkredite für 225 Mrd. Euro zur Verfügung

Brüssel (Reuters) – Die EU-Länder können einem hochrangigen Beamten zufolge 225 Milliarden Euro an ungenutzten Krediten aus dem EU-Wiederaufbaufonds zur Bewältigung der Energieprobleme in Anspruch nehmen.

“Die Mitgliedstaaten können Darlehen beantragen, um zusätzliche Investitionen und Reformen zu finanzieren – auch die bereits geplanten”, erklärte der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, am Montag. Die Kredite könnten unter anderem zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Öl verwendet werden. Zudem könnten die Regierungen bereits genehmigte Ausgabenpläne ändern, da der Krieg in der Ukraine die Umstände verändert habe, unter denen die ursprünglichen Genehmigungen ausgestellt wurden.

Die Europäische Union hatte im vergangenen Jahr ein Kreditprogramm in Höhe von 800 Milliarden Euro aufgelegt, um ihren 27 Mitgliedern zu helfen, sich von der COVID-19-Pandemie zu erholen. Doch statt mit der Pandemie haben die Regierungen nun mit den Auswirkungen einer hohen Inflation zu kämpfen, nachdem Russland als Vergeltung für die Unterstützung der Ukraine durch die EU einen Großteil seiner Gaslieferungen eingestellt hat.

(Bericht von Jan Strupczewski, geschrieben von Zuzanna Szymanska. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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