Wirtschaftsministerium – Kein Gasverkauf durch Nord Stream 2 schon im Januar

Berlin (Reuters) – Eine Inbetriebnahme der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 steht nach Angaben der Bundesregierung nicht kurz bevor.

Im Januar werde noch kein russisches Gas aus der Pipeline verkauft werden können, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin. Voraussetzung sei die Zulassung der Inbetriebnahme, betonte sie mit Hinweis auf Äußerungen der Bundesnetzagentur. Diese hatte am Donnerstag erklärt, dass mit einer Zulassung in der ersten Jahreshälfte 2022 wohl nicht zu rechnen sei. Die Sprecherin reagierte damit auch auf den Vorsitzenden des Energieausschusses der russischen Duma, Pawel Sawalny. Dieser hatte gesagt, er rechne damit, dass im Januar Gas durch die Pipeline fließen werde. Möglicherweise hatte er damit aber auch die Befüllung der zweiten Pipeline-Röhre gemeint, die zu Testzwecken erforderlich und erlaubt ist.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte, dass es keine politische Einflussnahme auf den Genehmigungsprozess gebe. Es handele sich um die Entscheidung einer Behörde. Die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums betonte angesichts geringerer Füllstände deutscher Gasspeicher als in Vorjahren, dass die Versorgungssicherheit dennoch gewährleistet sei. Diese hänge auch von den aktuellen Lieferungen ab und nicht von den Gasspeichern alleine.

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