Dubai (Reuters) – Kurz vor der Fortsetzung der Atomgespräche in Wien bezweifelt der Iran die Kompromissbereitschaft der europäischen Teilnehmer.
Sie hätten keine “neuen praktischen Initiativen” vorgelegt und ihre Haltung sei zum Teil nicht konstruktiv, zitierten iranische staatliche Medien am Donnerstag Außenminister Hossein Amirabdollahian. Die Verhandlungen sollen nach Angaben der EU und Russlands am Montag wieder aufgenommen werden. Angesichts der festgefahrenen Verhandlungen überlegen die USA und Israel eine gemeinsame Strategie für den Fall, dass es zu keiner Einigung kommen sollte.
Der iranische Außenminister kritisierte nach dem Bericht ausdrücklich Frankreich. “Wenn sie sagen, dass sie besorgt sind wegen der Fortschritte des iranischen Atomprogramms, sagen wir laut: ‘Wenn ihr wollt, dass eure Bedenken berücksichtigt werden, müssen alle Sanktionen aufgehoben werden.'” Hinweise auf nennenswerte Fortschritte gab es zuletzt nicht.
Ziel der Gespräche ist eine Wiederbelebung des ursprünglich 2015 geschlossenen Vertrages, das den Iran am Bau von Kernwaffen hindern soll. Die Regierung in Teheran pocht auf die Aufhebung aller Sanktionen. Die USA haben unter Präsident Joe Biden ihre Bereitschaft signalisiert, dem Abkommen wieder beizutreten. Seine Regierung nimmt indirekt an den Verhandlungen teil. Auch Deutschland gehört zu den Unterzeichnerstaaten. Der Iran hat wiederholt bestritten, nach Atomwaffen zu streben, untersagt aber umfangreiche internationale Kontrollen seiner Atomanlagen.