RKI-Chef – Omikron nicht für ungefährlicher als andere Virus-Varianten halten

Berlin (Reuters) – Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnt davor, die Omikron-Variante des Coronavirus für weniger gefährlich als ältere Mutationen zu halten.

Es gebe derzeit keine überzeugenden Hinweise darauf, dass Erkrankungen mit Omikron leichter verliefen als bei der Delta-Variante, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nach ersten Studien aus Südafrika sind die Krankheitsverläufe mit Omikron häufig weniger bedrohlich als bei Erkrankungen mit anderen Varianten. “Je nachdem, wie wir uns verhalten, wird sich das Virus schneller oder weniger schnell ausbreiten”, sagte Wieler. “Es kann sein, dass Ende des Jahres bereits die Hälfte aller Neuinfektionen auf die Omikron-Variante zurückgehen. Es kann aber auch bis in die erste, zweite oder gar dritte Januar-Woche dauern.”

Wieler vermied direkte Kritik an der Bundesregierung, die der RKI-Empfehlung von sofortigen und “maximalen Kontaktbeschränkungen” nicht gefolgt war: “Unsere Empfehlung war, die Kontaktbeschränkungen schnell in Kraft zu setzen. Auch der Expertenrat hatte das empfohlen. Aber es ist eine Entscheidung der Politik.” Wieler erklärte, er wolle RKI-Präsident bleiben. “Ich habe keine anderen Pläne.”

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