BaFin verhängt Bußgeld gegen Deutsche Bank

Frankfurt (Reuters) – Die Finanzaufsicht BaFin hat die Deutsche Bank zu einem Bußgeld von 8,66 Millionen Euro verdonnert.

Deutschlands größtes Geldhaus habe die in der EU-Benchmarkverordnung vorgegebenen Maßnahmen, die eine Manipulation des Referenzzinses Euribor verhindern sollen, zeitweise nicht wirksam umgesetzt, erklärte die Bonner Behörde am Mittwoch. Am Euribor orientieren sich etwa die Zinsen für Kredite. Von ihm hängen unzählige Geschäfte im Volumen von Hunderten Billionen Euro ab. Der Referenzzins basiert auf Konditionen, zu denen sich europäische Banken untereinander Geld leihen. Er wird auf Grundlage der Meldungen der am Euribor-Panel teilnehmenden Banken berechnet.

Die Deutsche Bank betonte, dass sie keine Anhaltspunkte dafür habe, dass der sanktionierte Sachverhalt zu einer fehlerhaften Meldung an den Administrator des Referenzwertes geführt habe. Das Bußgeld betreffe die internen Kontrollen für die Berechnungsmechanik des Euribor. “Die Deutsche Bank hat erste Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Kontrollen mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abgestimmt und bereits umgesetzt.” Das Bußgeld akzeptiere der Dax-Konzern als Folge einer Verständigung mit der BaFin und schaffe damit abschließende Rechtssicherheit.

Die 2016 verabschiedete und seit Anfang 2018 geltende EU-Benchmarkverordnung war eine Reaktion auf die Manipulationen bei wichtigen Referenzzinsen wie dem Libor und Euribor, die die Finanzmärkte vor gut einem Jahrzehnt erschüttert hatten. Banker hatten beim Euribor und anderen Referenzzinsen wie dem Libor zum eigenen Vorteil geschraubt. Nachdem die Manipulationen aufgeflogen waren, mussten die Deutsche Bank und zahlreiche andere große Geldhäuser Milliardenstrafen zahlen.

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