Frankreich besiegelt Kampfjet-Verkauf an Vereinigte Arabische Emirate

Dubai (Reuters) – Frankreich und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben am Freitag einen milliardenschweren Kampfflugzeug-Deal besiegelt.

Dabei geht es um den Verkauf von 80 Maschinen des Typs Rafale des französischen Herstellers Dassault Aviation. Dies ist der größte internationale Großeinkauf von Rafale-Kampfflugzeugen aus dem Hause Dassault. Damit vertiefen Frankreich und die VAE ihre wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. Zusätzlich zu der Präsenz von drei Militärbasen auf dem Gebiet der VAE spiegle sich dieses Vertrauen in dem Kauf der Flugzeuge sowie von zwölf Caracal Hubschraubern und Zubehör wider, erklärte das französische Präsidialamt.

An der Börse legten die Dassault-Aktien fast neun zu. Das Geschäft hat ein Volumen von mindestens 15 Milliarden Euro. Zuletzt hatte Dassault Flugzeuge nach Griechenland, Ägypten und Kroatien verkauft.

Der französische Staatschef Emmanuel Macron beginnt am Freitag eine zweitägige Reise in die Golfregion und wird auch Katar und Saudi-Arabien besuchen. Macron hat gute Beziehungen zum Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan, aufgebaut. Zwischen beiden Ländern fließen bereits Investitionen. Paris unterhält außerdem eine ständige Militärbasis in der Hauptstadt der Emirate.

Die Verhandlungen über die Rafale-Kampfflugzeuge laufen seit mehr als einem Jahrzehnt, wobei Abu Dhabi das französische Angebot zur Lieferung von 60 Rafale-Kampfflugzeugen im Jahr 2011 öffentlich als “nicht wettbewerbsfähig und nicht durchführbar” zurückwies. Abu Dhabi verfügt bereits über Mirage-Kampfflugzeuge. Aus Verteidigungskreisen heißt es jedoch, dass die Rafale-Jets die Mirage-2000-Flotte ersetzen würde, es aber gleichzeitig unwahrscheinlich sei, dass sie die amerikanische F-35 verdränge, da die VAE ihre Sicherheit weiterhin durch zwei große Lieferanten – Frankreich und die USA – absichern würden.

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