New York (Reuters) – Im Kampf gegen die Inflation hat sich US-Notenbanker James Bullard für eine kräftige Zinserhöhung ausgesprochen.
Bis zum 1. Juli sollten die Leitzinsen bei einem Prozent liegen, sagte der Chef der des Fed-Ablegers in St. Louis am Donnerstag der Agentur Bloomberg.
Die US-Börsen bauten nach Bullards Äußerungen ihre Kursverluste deutlich aus. Grund dafür ist, dass es bei Bullards Überlegungen einen ungewöhnlich großen Zinsschritt von 0,5 Prozentpunkten geben müsste. Denn bis Anfang Juli gibt es nur noch drei Zins-Sitzungen. Würde es dort jeweils Anhebungen um die bislang allgemein erwarteten 0,25 Prozentpunkte geben, läge der Satz Anfang Juli “nur” bei 0,75 Prozent. Einen großen Schritt hatten die meisten Börsianer bislang nicht auf dem Zettel.
Allerdings hatten die am Donnerstag vorgelegten Inflationsdaten gezeigt, dass die US-Teuerung im Januar auf 7,5 Prozent und damit das höchste Niveau seit 40 Jahren gestiegen ist. Experten hatten lediglich 7,3 Prozent erwartet, im Dezember hatte die Teuerung 7,0 Prozent betragen. Bullard sagte, er plädiere nun “dramatisch” mehr als vorher für steigende Zinsen.
Angesichts des zuvor schon starken Preisauftriebs und des zugleich brummenden Arbeitsmarkts hatte die Fed bereits signalisiert, dass sie auf eine Zinswende zusteuert. An den Finanzmärkten wurde bislang für März mit einem ersten Schritt nach oben gerechnet, dem bis zu fünf weitere Anhebungen folgen könnten. Am Markt wurde am Donnerstag spekuliert, der große Zinsschritt eines halben Punktes könne bereits im März erfolgen. Im Januar hatte die Fed den Schlüsselsatz noch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent belassen.