Deutlich mehr Deutschland-Touristen zu Jahresbeginn – Vorkrisenniveau aber weit weg

Berlin (Reuters) – Trotz der Omikron-Welle hat sich die Zahl der Gästeübernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Beherbergungsbetriebe im Januar deutlich erhöht.

Insgesamt wurden in Deutschland 16,2 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste registriert und damit gut zweieinhalb Mal so viele (+152,9 Prozent) wie im Vorjahresmonat. Damals hatte es aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste gegeben, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich mit dem letzten Vorkrisenmonat – dem Januar 2020 – lagen die Übernachtungszahlen allerdings immer noch um 39,9 Prozent niedriger.

Wegen dieser anhaltenden Misere fühlt sich etwa jeder zweite Beherbergungsbetrieb in seiner Existenz bedroht, ergab eine jüngst veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts. Branchenübergreifend sind es dagegen nur 14 Prozent, die sich durch die Folgen der Corona-Pandemie um ihren Fortbestand sorgen. Hotels und Gaststätten stehen trotz weiterer Corona-Lockerungen noch immer unter Druck: In den ersten beiden Monaten 2022 hätten die Umsätze 44,6 Prozent unter dem Niveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 gelegen, wie der Branchenverband Dehoga am ermittelte. Die Buchungslage für März und April sei schlecht – besonders bei Stadt- und Tagungshotels, weil zahlreiche Veranstaltungen abgesagt wurden.

Die deutsche Tourismusbranche hatte sich im vergangenen Jahr auch wegen des Wegbleibens ausländischer Besucher nur leicht von dem 2020 erlittenen Corona-Einbruch erholt. Hotels, Pensionen und andere Beherbergungsbetriebe verzeichneten einen Anstieg der Gästeübernachtungen um 2,7 Prozent auf 310,3 Millionen. Das waren aber immer noch 37,4 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2019. Besonders in den Wintermonaten sei es wegen zeitweiser Beherbergungsverbote und -einschränkungen zu drastischen Einbrüchen gekommen.

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