Washington (Reuters) – Zum ersten Mal seit der Gründung des Supreme Court erhält eine Afroamerikanerin einen Sitz im höchsten Gericht der USA.
Der Senat bestätigte am Donnerstag mit 53 zu 47 die Nominierung von Ketanji Brown Jackson mit den Stimmen der Demokraten von Präsident Joe Biden und drei Republikanern. Deren Chef in der Kongresskammer, Minderheitsführer Mitch McConnell, hatte Jackson als eine Kandidatin der radikalen Linken bezeichnet und ihr vorgeworfen, ihre politische Ansichten in Urteile einfließen zu lassen. Mehrheitsführer Chuck Schumer sprach von einem “großen, mutigen und wichtigen Schritt”. Die 51-Jährige übernimmt den Sitz von Stephen Breyer (83), der vermutlich im Juni abtritt. Damit bleibt das Verhältnis von konservativen zur liberalen Richtern mit sechs zu drei unverändert.
Biden erfüllt mit der Ernennung von Jackson ein Wahlkampfversprechen, für eine größere Vielfalt am Supreme Court zu sorgen. Seit der Gründung des Gerichts im Jahr 1789 waren von den 115 Richtern alle bis auf drei weiß. Von zwei Afroamerikanern ist Clarence Thomas gegenwärtig am Gericht tätig. Die heutige Richterin Sonia Sotomayor ist ihrerseits die einzige Hispanic, die je am höchsten Gericht des Landes diente. Jackson wird die sechste Frau am Supreme Court. Das Gericht spielt eine große Rolle in der US-Politik und gegenwärtig insbesondere bei den Debatten über Abtreibung, Schusswaffenbesitz, der Todesstrafe und den Rechten sexueller Minderheiten. Verfassungsrichter werden in den USA auf Lebenszeit ernannt.