Washington (Reuters) – Bundesfinanzminister Christian Lindner bleibt nach seinem positiven Corona-Test zunächst in den USA. Das verlautete am Donnerstag aus seinem Umfeld.
Er sei in Quarantäne und werde damit virtuell am Wochenende am Parteitag seiner FDP teilnehmen.
Der FDP-Vorsitzende war am Mittwochabend (Ortszeit) in Washington positiv auf das Virus getestet worden. Er hatte dort an zahlreichen Veranstaltungen der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) teilgenommen, ebenso an einem Treffen der G20-Gruppe und am Abend noch Beratungen der G7-Gruppe der führenden Industrienationen geleitet. Mitarbeiter des Bundesfinanzministeriums sagten, Lindner sei regelmäßig vor und während der IWF-Tagung negativ getestet worden, nun aber in einem Schnelltest positiv gewesen. Über weitere Ansteckungen in der deutschen Delegation ist bislang nichts bekannt. Sie soll am Donnerstagnachmittag zurückfliegen.
Lindner hatte die Infektion per Twitter bestätigt: “Dank dreier Impfungen nur leichte und wieder abklingende Erkältungssymptome”, schrieb er.
Das G20-Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer wurde wie erwartet vom Krieg in der Ukraine überschattet. Als sich russische Vertreter bei dem Treffen äußerten, verließen mehrere Teilnehmer den Raum, darunter die USA, Großbritannien und Kanada. “Nicht Demokratien wie Deutschland, Frankreich, Spanien oder Japan müssen ein G20-Treffen verlassen”, schrieb Lindner auf Twitter. “Der Aggressor Russland hätte nicht teilnehmen sollen. Das habe ich in der Sitzung gesagt. Mögen andere ihre Haltung anders zum Ausdruck bringen, wir haben es so gemacht.”
Die G7-Finanzminister veröffentlichten nach ihrem Treffen – anders als die G20 – eine Erklärung, in dem Russland scharf verurteilt wird. Darin heißt es, der Ukraine seien zusätzlich von der internationalen Staatengemeinschaft mehr als 24 Milliarden Dollar für die Zeit ab 2022 zur Verfügung gestellt oder zugesagt worden. Und man sei bereit, noch mehr zu machen.
(Bericht von Christian Krämer. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)