Flaute am Jobmarkt – Immer weniger offene Stellen

Berlin (Reuters) – Mit der Wirtschaftsflaute in Deutschland hat sich der Rückgang der offenen Stellen fortgesetzt.

Im dritten Quartal 2024 gab es noch 1,28 Millionen offene Stellen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag mitteilte. Weniger als zwei Jahre zuvor hatte es noch eine Rekordzahl von 1,98 Millionen gegeben. Es ist das siebte Quartal in Folge mit einem Rückgang. Gegenüber dem zweiten Quartal 2024 sank die Zahl der offenen Stellen um 58.100 oder rund vier Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 fiel der Rückgang mit einem Minus von 446.500 oder rund 26 Prozent noch stärker aus.

“Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgekühlt”, sagte IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Für Arbeitslose verschlechterten sich die Chancen weiter. Bundesweit kamen im dritten Quartal 2024 laut IAB auf 100 von den Betrieben ausgeschriebene offene Stellen rund 220 arbeitslos gemeldete Personen. Das seien 67 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr. Das habe zwei Gründe, sagte Kubis: “Zum einen sank die Zahl der offenen Stellen um fast 447.000, zum anderen stieg die Zahl der Arbeitslosen um rund 180.000.”

Einziger kleiner Lichtblick ist demnach die von den Betrieben erwartete Entwicklung der Beschäftigtenzahl für die kommenden zwölf Monate. Diese sei leicht positiv, liege im historischen Vergleich aber auf einem sehr niedrigen Niveau.

Grundlage der Zahlen ist die vierteljährliche Stellenerhebung des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit. Durch Umfragen in den Betrieben werden dabei auch offene Stellen berücksichtigt, die nicht in der amtlichen Statistik der Arbeitsagenturen gemeldet sind.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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